Englische Widder

Englische Widder (EW)

Hauptmerkmal der Englischen Widder sind die langen Ohren und der feingliedrige Körperbau. Der Englische Widder stammt, wie der Name schon verrät aus England und wird als englische Nationalrasse bezeichnet.

Geschichte

Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Englischen Widder durch gezielte Verpaarungen in England erzüchtet. Im Jahr 1853 wurden die ersten Englischen Widder dann nach Frankreich exportiert und dort mit französischen Widdern, die dem Deutschen Widder sehr ähnlich waren, gekreuzt. Paul Starke importierte die ersten Tiere aus England nach Deutschland. Die Rasse konnte sich nur schwer etablieren, dieses ist bis heute so geblieben.

Standard

Gewicht10 Punkte
Körperform, Typ und Bau20 Punkte
Fellhaar20 Punkte
Kopf 15 Punkte
Behang15 Punkte
Farbe und Zeichnung15 Punkte
Pflegezustand  5 Punkte

1. Gewicht

3,75 – 3,99 kg4,00 – 4,24 kg4,25 – 5,25 kg
8910

2. Körperform, Typ und Bau

Der Körperbau ist im Gegensatz zum Deutschen Widder schlanker und feingliedriger, wobei die Proportionen von Vorder- und Hinterlaufen den Englischen Widdern eine rassetypische Stellung verleihen, welche die Hinterpartie und die Hüften auffallend in Erscheinung treten lässt. Die Vorderläufe sollen dennoch kräftig genug und gut bemuskelt sein, so dass sie auch im vorderen Körperbereich eine hinreichende Bodenfreiheit gewährleisten. Bei Häsinnen ist eine kleine, gut geformte Wamme zulässig.

Der Kopf ist länglicher als bei den übrigen Widderrassen. Die Schnauzbreite soll der Stirnbreite angepasst sein. Der Nasenrücken ist lang gebogen, beim Rammler besonders ausgeprägt. Die anatomischen Eigenschaften und die Trageweise der Ohren werden in dieser Position beurteilt. Die Ohrenansätze sind im Gegensatz zu anderen Widderrassen flach und möglichst ohne Kronenbildung. Die Ohren sind stabil und kräftig im Gewebe sowie frei von Knoten, Wucherungen oder Rissen. Sie werden am Körper schlaff herabhängend mit der Schallöffnung nach vorne getragen. Sie sind am Ohrenansatz ohne ausgeprägte Wulstbildung schmal angesetzt, erreichen in der Mitte ihre größte Breite und sind am Ende gut abgerundet.

Leichte Fehler: Siehe »Allgemeines« im ZDRK-Standard, insbesondere leicht von Rassetyp abweichende, etwas blockige Form oder schwach bemuskelte Vorderpartie ohne Bodenfreiheit. Geringe Knotenbildung, kleine Riss- oder Bisswunden an den Ohren.

Schwere Fehler: Siehe »Allgemeines« im ZDRK-Standard, insbesondere stark gedrungene, massige Körperform. Stark vom Rasse- bzw. Geschlechtstyp abweichende Kopfbildung. Stark zerrissene oder stark
verknorpelte Ohren. Nach einer Seite getragener Behang. Starke Kronenbildung mit zum
Körper hin getragenen Schallöffnungen
.

3. Fellhaar

Das Fellhaar ist etwas kürzer und feiner als beim Deutschen Widder. Im Übrigen wird ein dichtes Fell mit einer gut entwickelten und nicht zu harten Begrannung angestrebt. Die Ohren sind gut behaart.

Leichte und schwere Fehler: Siehe »Allgemeines«.

4. Behanglänge

Die Behanglänge ist mit dem Zollstock über dem Kopf des Tieres von einer Spitze zur anderen zu messen. Dabei werden die Ohren mit der Schallöffnung nach vorne und ohne Drehung an den Zollstock angelegt. Die Ohren sind bei der Messung leicht anzuziehen. Die Behanglänge beträgt 54 bis 60 Zentimeter. Die Behanglänge ist nach folgender Maßtabelle zu beurteilen (siehe Anmerkung):

59 bis 60 cm15,0 Punkte
58 bis 58,9 cm14,5 Punkte
57 bis 57,9 cm14,0 Punkte
56 bis 56,9 cm13,5 Punkte
55 bis 55,9 cm13,0 Punkte
54 bis 54,9 cm 12,5 Punkte


Leichte Fehler: Behanglänge von 54 bis 58,9 cm, entsprechend der obigen Maßtabelle.

Schwere Fehler: Behanglänge unter 54 und über 60 cm.

5. Behangbreite

Die Breite der Ohren wird in der Mitte des Behangs festgestellt. Gemessen wird die größte Breite ohne die Behaarung an den Ohrenrändern. Die Ohrenbreite beträgt zwischen 11 und 14 cm. Die Breite wird nach folgender Punkteskala bewertet:

13,5 bis 14,0 cm15,0 Punkte
13,0 bis 13,4 cm14,5 Punkte
12,5 bis 12,9 cm14,0 Punkte
12,0 bis 12,4 cm13,5 Punkte
11,5 bis 11,9 cm13,0 Punkte
11,0 bis 11,4 cm12,5 Punkte


Leichte Fehler: Behangbreite von 11 bis 13,4 cm, entsprechend der obigen Maßtabelle.

Schwere Fehler: Behangbreite unter 11 und über 14 cm

6. Farbe und Zeichnung

Anerkannt sind alle Farbenschläge, die in der Liste der anerkannten Rassen und Farbenschläge im ZDRK-Standard 2018 aufgeführt sind. Bei der Beurteilung sind die Beschreibungen der Ursprungsrassen zu Farbe bzw. Zeichnung sinngemäß anzuwenden. Dabei ist die Gewichtung unterschiedlicher Rassemerkmale der Ursprungsrassen entsprechend den allgemeinen Bestimmungen vorzunehmen.

Leichte und schwere Fehler: Diese sind sinngemäß zu den Ursprungsrassen anzuwenden.

7. Pflegezustand

Siehe „Allgemeines“ im ZDRK-Standard 2018.

Quellen: ZDRK-Standard 2018, Wikipedia, Kaninchenkompass (H.-P. Scholz, Oertel & Spörer-Verlag)